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Nìmèina - Günter Grass - Katz und Maus

Autor: Daniela Bednáøová

1. Über "Katz und Maus"

      Als 1961 die eher dünne Novelle "Katz und Maus" als zweiter Teil der "Danziger Trilogie" erschien, erlebte Grass das gleiche wie schon zwei Jahre zuvor bei der "Blechtrommel": Das Buch wurde einerseits hochgelobt und mit der "Blechtrommel" qualitativ gleichgesetzt, aber andererseits auch negativ beurteilt. Grass galt so z. B. wegen der Onanie-Szene ein weiteres Mal als Pornograph (fast wäre "Katz und Maus" deshalb auf dem Index der BPS gelandet). Trotzdem wurde die Novelle ein weiterer Erfolg und ein bedeutendes Werk der deutschen Literatur.

      Das Umschlagbild ist von Grass gemalt. Es zeigt eine Katze, die das Eiserne Kreuz um den Hals hängen hat.

     Entstanden ist "Katz und Maus" als Grass feststellte, daß sich im Roman "Hundejahre", an dem er gerade schrieb, eine Novelle verbirgt, also schrieb er erst die Novelle und dann den Roman. Deutlich zu erkennen ist der biographische Charakter des Buches (es spielt in Danzig, seinem Geburtsort; Grass und Mahlke waren Panzerschützen etc.) sowie Parallelen und die Anspielungen auf die damalige Zeit. Das Buch ist in 13 Abschnitte unterteilt und behandelt drei Motivfelder: Katholizismus, Adamsapfel und Gymnasium, die meisterlich zusammengeführt werden und zusammenhängen.

     Sprachlich interessant sind besonders die verschiedenen Dialekte die Grass einbringt, die unterschiedlichen Sprachebenen, sowie die Weise wie von langen Reden berichtet wird ("...unddannschoßenwiraufsieundsind..."). Die Erzählperspektive wechselt ab und zu. Pilenz fühlt sich verpflichtet die Geschichte zu erzählen, was er als Ich-Erzähler tut, doch manchmal spricht er direkt Mahlke an, obwohl der diesen Bericht gar nicht lesen konnte, da er ja am Ende des Buches vermutlich umkommt.

     Später wurde das Buch erfolgreich verfilmt.


2.  Inhaltsangabe

     Günter Grass läßt den Erzähler Pilenz vom Zusammenleben einiger pubertärer Jugendlicher in der Danziger Bucht während des Zweiten Weltkrieges berichten. Dabei dreht es sich besonders um die vergrößerte Schilddrüse der Hauptperson Joachim Mahlke. Die Geschichte beginnt auf einem Schlagballfeld, als Pilenz sich eine Katze schnappt und diese an den Kropf des schlafenden Joachims setzt; dieser stellt also die Maus dar.

     Zu Beginn möchte der schwächliche Mahlke von den anderen Jungs (namentlich: Schilling, Esch, Winter, Hotten Sonntag, Jürgen Kupka und Pilenz) mitgenommen werden, wenn diese zu einem polnischen Minensuchboot, was vor der Küste auf Grund lief, schwammen. Deshalb lernte er so schnell wie möglich Tauchen und Schwimmen. Schon nach kurzer Zeit war Mahlke - übrigens ein frommer Katholik, der häufig betete - der Schnellste von allen. Während die anderen auf dem Deck faulenzten, tauchte er oft in den Rumpf des Wracks und brachte Werkzeuge oder Plaketten nach oben, womit er sich erstes Ansehen verdiente. Als die schmächtige Tulla Pokriefke einmal mitgenommen wird, stellt man nach einer ausgiebigen Onanie-Szene fest, daß Mahlke (Zitat) "mindestens einen 30 cm langen" hat. Das bringt ihm wieder etwas Beachtung ein. Dann kommt Joachim mir den "Puscheln" zur Schule; das sind kleine Stoffkugeln, die man sich vor den Hals hängen kann. Obwohl er dieses nur tat um seinen Kropf zu verbergen (wie er es vorher mit einem Schraubenzieher machte, den er sich umhängte), werden die Puschel zur Mode, weshalb Mahlke von den anderen bewundert wurde.

     Im Winter bekommt Pilenz Besuch von seinen Cousinen Besuch. Mit Schilling besuchen die drei das zugefrorene Wrack. Dort ist Mahlke gerade damit beschäftigt, die Eisschicht zu entfernen, da er darunter eine Luke vermutet. Nachdem die Mädchen Mahlke dabei helfen durften das Eis zu schmelzen (mit Urin) sind auch diese begeistert von ihm. Pilenz erwähnt, daß er stolz auf Joachim ist. Als im Conradi-Gymnasium ein Kapitänleutnant von der Front berichtet, wird Mahlke aufgeregt: Wenn er ein Eisernes Kreuz (ein militärischer Orden der Nazis), wie es der Soldat trägt, hätte, könnte das gut von seiner Schilddrüse ablenken.

     Im nächsten Sommer möchte Joachim Mahlke, dessen Vater früh gestorben ist, nicht zum Wrack schwimmen. Schließlich läßt er sich doch dazu überreden. Am Anfang des Buches wollten die anderen Jungs ihn noch nicht mitnehmen, nun bittet man ihn schon darum. Als er dort im Schiffsrumpf einen Jungen retten muß, findet er den Eingang zu einem Raum des Bootes, der sonst nicht zugänglich ist. Schließlich unternimmt er den Versuch den Raum einzurichten. Er wickelt Bücher, Schulkram und ein Grammophon in Tücher und bringt sie dort hin. Seitdem verbringt er viel Zeit im Schiff und spielt Platten so laut ab, daß man sie auf Deck hört.

     Bald hält ein weiterer Soldat, der mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde eine propagandistisch euphorische Rede in der Schule. Während der Soldat als Erinnerung am Sportunterricht teilnimmt, stiehlt Mahlke dessen Orden. Als der Verlust auffällt, wird die Sporthalle durchsucht, aber Mahlke fliegt nicht auf. Nach der Schule versucht Pilenz während einer Bahnfahrt Joachim zu überreden, das Eiserne Kreuz zurückzugeben, was er jedoch nicht tut. Mahlkes Verbrechen fliegt trotzdem auf und er wird auf die Horst-Wessel-Oberschule versetzt.

      Nach den Sommerferien ist Mahlke nicht mehr da und bei Pilenz breitet sich Langeweile aus. Joachim ist in einem Wehrertüchtigungslager und macht eine Funkerausbildung. Während dieser Zeit schwamm die Gruppe kaum noch zum Wrack, da dieses von einer Jugendbande und deren Anführer, genannt Störtebeker, besetzt wird. Beiläufig berichtet Pilenz noch, daß sein Bruder gefallen ist. Dann meldet sich Pilenz freiwillig als Meßdiener bei der Kirche, in der Hoffnung dort den gläubigen Mahlke zu treffen. Später trifft Pilenz ihn dort denn auch. Während des Gottesdienst beobachtet Pilenz Mahlkes Kropf so wie er es immer tat. Als die beiden miteinander sprechen, zeigt sich Joachim sehr erwachsen, wahrscheinlich weil er mittlerweile bei der Armee ist. Er witzelt sogar über erlebte "Kindergeschichten", darunter auch über seinen übergroßen Adamsapfel.

     Am dritten Advent sehen sich die zwei zu Hause bei Mahlke zum vorerst zum letzten Mal. Pilenz besucht den verwundeten Freund Esch. Bald wird er selber eingezogen. Während des Fronturlaubes wird er neidisch auf den Altar den seine Mutter seinem toten Bruder aufgebaut hatte. Als Pilenz wider Arbeitsdienst in der Tuchler Heide hat, hört er viele Geschichten über einen Mahlke, der angeblich heldenhaften Einsatz zeigte, um sich das Eiserne Kreuz zu verdienen.

     Pilenz kommt während des nächsten Fronturlaubes wieder nach Hause und trifft endlich wieder auf Joachim. Dieser will in seiner alten Schule einen Vortrag über die Front halten, darf aber aufgrund des lange zurückliegenden Diebstahls nicht. Da Mahlke nicht wieder in den Krieg zurück will, muß er nun ein Versteck finden, da er sonst gesucht und geholt wird. Natürlich bietet sich Mahlkes Raum im Innern des Wracks an. Da er sich den Magen mit unreifen Stachelbeeren verdorben hat und so nicht schwimmen kann, wollen sich die beiden ein Ruderboot mieten. Auf dem Weg zum Strand holt Pilenz Nahrungsmittel für einen längeren Aufenthalt von Mahlkes Mutter, die von alledem nichts weiß. Von Mahlke wollen viele Kinder ein Autogramm haben und stellen ihm begeistert Fragen zum Krieg. Auf dem Weg zum Wrack erzählt Mahlke Pilenz vom geplanten Vortrag. Nachdem Mahlke nach unten tauchte, schwimmt Pilenz wieder weg. Da sich die beiden an dem Abend nochmals verabredet hatten, Mahlke aber nicht erschien, kann man vermuten, daß er auf dem Weg zu seinem Versteck tödlich verunglückt ist.